Fortbildung zur Vegetationsbrandbekämpfung für Führungskräfte in Ostholstein
Am Montag, den 10. März 2025, veranstaltete der Kreisfeuerwehrverband Ostholstein eine Fortbildung für Führungskräfte, um das Wissen und die Einsatzstrategien zur Vegetationsbrandbekämpfung zu vertiefen. Insgesamt 79 Teilnehmer aus ganz Ostholstein nahmen an dieser Schulung teil.
Theoretische Grundlagen und Handlungsempfehlungen
Die Ausbilder Florian-Michael Schubert und Malte Niebuhr vermittelten den Teilnehmenden die aktuellen Handlungsempfehlungen zur Vegetationsbrandbekämpfung, die unter folgendem Link abrufbar sind: LFS SH Vegetationsbrandbekämpfung. Dabei wurden auch die Einsatzmöglichkeiten der kreiseigenen Wassertransportbereitschaften erörtert.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Einbindung und Alarmierung der Bundeswehr aus Putlos. Da vielen Einsatzkräften und Einsatzleitern die verfügbaren Ressourcen der Bundeswehr nicht vollständig bekannt sind, ging Florian-Michael Schubert hier besonders intensiv auf die Einsatzoptionen ein.
Wichtige Einsatzregeln zur Vegetationsbrandbekämpfung
Ein zentraler Bestandteil der Fortbildung war die Vermittlung der AFFEN-Regel, welche die Sicherheit der Einsatzkräfte im Vegetationsbrand-Einsatz gewährleistet:
- Abstand halten → Genug Abstand zu Flammen, Rauch und Gefahrenquellen (z. B. umstürzende Bäume).
- Fluchtwege freihalten → Stets sichere Fluchtwege planen und offenhalten.
- Feuer beobachten → Ständige Beobachtung des Brandverlaufs und der Wetterverhältnisse.
- Eigensicherung beachten → Schutzkleidung tragen, Wasserversorgung sichern und Hitzebelastung vermeiden.
- Notfallplan bereithalten → Klare Abstimmung zu Rückzugsstrategien und Notfallmaßnahmen.
Zudem wurde die 30/30/30-Regel intensiv besprochen. Diese Regel hilft bei der Einschätzung der Brandgefahr und definiert kritische Wetterbedingungen:
- Temperatur über 30°C → Erhöhte Verdunstung führt zu trockener Vegetation.
- Luftfeuchtigkeit unter 30% → Geringe Feuchtigkeit erhöht die Entzündungsgefahr.
- Windgeschwindigkeit über 30 km/h → Starker Wind fördert die schnelle Ausbreitung von Flammen.
Diese Regeln sind essenziell, um Risiken frühzeitig zu erkennen und geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Praktischer Teil: Planspiele im Sandkasten

Nach dem theoretischen Unterricht folgte der praktische Teil, bei dem die Teilnehmer ihr erlerntes Wissen in Planspielen anwenden konnten. Hierfür kam ein Sandkastenmodell zum Einsatz, dessen Inhalt mit mehreren Kameras aus unterschiedlichen Perspektiven gefilmt und per Beamer für die Teilnehmer visualisiert wurde. Trotz der relativ kleinen Leinwand war das Geschehen gut nachvollziehbar.
Diese Methode ermöglichte eine realistische Simulation von Vegetationsbrand-Szenarien, wodurch die Teilnehmer ihre taktischen Entscheidungen direkt analysieren und optimieren konnten.

Fazit
Die Fortbildung zur Vegetationsbrandbekämpfung war für die Führungskräfte in Ostholstein eine wertvolle Gelegenheit, ihr Wissen zu erweitern und sich auf künftige Einsätze bestmöglich vorzubereiten. Durch die Kombination aus theoretischer Schulung und praxisnahen Übungen konnten die Teilnehmer wertvolle Erkenntnisse gewinnen, die sie im Ernstfall gezielt anwenden können.
Der Kreisfeuerwehrverband Ostholstein bedankt sich bei allen Teilnehmern und Ausbildern für ihr Engagement und freut sich auf weitere erfolgreiche Fortbildungen in der Zukunft.