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Workshop Fotografieren an der Einsatzstelle


Praxisnahe Ausbildung für Feuerwehrangehörige im Umgang mit Kamera oder Handy an der Einsatzstelle, Rechtsgrundlagen und Bildgestaltung

Am Samstag, den 12. Juli 2025, fand unter der Leitung von Jörg Schiessler ein intensiver und praxisorientierter Workshop zum Thema „Fotografieren an der Einsatzstelle“ statt. Insgesamt 19 engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Reihen der Feuerwehr folgten der Einladung des Kreisfeuerwehrverbandes – unter ihnen Pressesprecher, Führungskräfte sowie Feuerwehrkameraden mit fotografischer Erfahrung oder Interesse an Medienarbeit.

Die Veranstaltung gliederte sich in einen theoretischen Teil am Vormittag und einen ausgedehnten Praxisteil, bei dem zwei gerade laufende Lehrgänge, sowie alles, was zu finden war, Modell stand, wodurch sowohl rechtliche und technische Grundlagen als auch kreative Fähigkeiten gleichermaßen vermittelt und vertieft werden konnten. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden zu diesem experimentellen Workshop waren durchweg positiv, trotz unterschiedlichster Vorbildung in diesem Thema. Viele lobten insbesondere die Kombination aus Fachlichkeit, Anschaulichkeit und Praxisbezug – und äußerten auch konstruktive Kritik und Wünsche für eine mögliche Fortsetzung.

Rechtliche Grundlagen und ethische Verantwortung

Im ersten Teil des Workshops standen die Fragen im Mittelpunkt, die alle angehenden Einsatzfotograf:innen bewegen: Was darf ich überhaupt fotografieren? Was muss ich beachten? Wo liegen die rechtlichen und moralischen Grenzen?

Der Ausbilder vermittelte anhand anschaulicher Beispiele, auch mit Videos, zentrale rechtliche Aspekte, wie sie im § 201a StGB (Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen) sowie im Kunsturhebergesetz (KUG) und in der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) geregelt sind. Deutlich wurde dabei: Fotografieren im Einsatz ist kein Selbstzweck, sondern muss sich immer im Spannungsfeld zwischen Dokumentationspflicht, Öffentlichkeitsarbeit und Persönlichkeitsrechten bewegen.

Gestaltung und Technik: Von Blende und Verschlusszeit

Nach dem juristischen Teil ging es direkt hinein in die Welt der Gestaltung und Kameratechnik. In anschaulicher Form wurden die Grundlagen der Fotografie aufgearbeitet:

  • Tiefenschärfe und Unschärfeeffekte (Bokeh)
  • Belichtungszeit und ihre Auswirkung auf Bewegung
  • ISO-Werte und deren Bedeutung bei Nacht- oder Rauchszenen
  • Der Goldene Schnitt, Blickführung und Bildaufbau
  • Bewusster Einsatz von „Störern“ (z. B. Rauch, Vegetation, Lichtquellen)

Dabei war stets das Ziel, Bildsprache gezielt zur Unterstützung von Öffentlichkeitsarbeit, Nachbereitung und Einsatzdokumentation einzusetzen. Schiessler betonte, dass ein gutes Einsatzfoto nicht nur technisch korrekt, sondern auch emotional wirkungsvoll, respektvoll gegenüber den Beteiligten und dramaturgisch durchdacht sein sollte. „Bilder sagen häufig mehr als 1000 Worte, besonders in der Verwendung in den sozialen Medien.

Praktische Übungen mit Beispielfotos rundeten den Vormittag ab. Kameras aller Art – von der Spiegelreflex bis zum Smartphone – wurden dabei zum Einsatz gebracht.

Kollektive Bildauswahl und geplante Veröffentlichung

Zum Abschluss des Tages kamen alle Beteiligten noch einmal zusammen. Ziel war es, die aufgenommenen Fotos zu sichten und die besten Aufnahmen gemeinsam zu bestimmen. Diese sollten in diesem Beitrag veröffentlicht werden – als Leitfaden und Inspiration für andere Wehren, aber auch als Würdigung der fotografischen Leistung aller Teilnehmenden.

Diese Auswahl erfolgte in demokratischer Abstimmung, wobei Kriterien wie Bildaussage, Technik, Wirkung und Authentizität gleichermaßen gewichtet wurden. Die finalen Fotos zeigen eindrucksvoll, wie professionell Feuerwehrfotografie sein kann – auch unter nicht idealen Bedingungen wie auf unserer Baustelle oder mitten im Ausbildungsbetrieb an der FTZ.

Ein besonderer Dank gilt dabei dem Lehrgang und den Ausbildern der Atemschutzgeräteträger AT5/2025 und Arbeiten in absturzgefährdeten Bereichen AS1/2025, welche durch die „Paparazzi“ ein wenig im normalen Ausbildungsbetrieb abgelenkt wurden.

Fazit: Feuerwehrfotografie ist mehr als nur „Knipsen“

Der Workshop zeigte anschaulich, wie wichtig visuelle Kompetenz in der Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren geworden ist – sei es für interne Schulungen, Pressearbeit oder Einsatzdokumentation. Der Spagat zwischen Technik, Recht und Kreativität verlangt ein fundiertes Verständnis und die Bereitschaft zur ständigen Weiterentwicklung.

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