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Heißausbildung zur Flächenbrandbekämpfung

Foto: TEL OH

Foto: TEL OH

Gremersdorf. Auf dem Hof der Familie Dreyer fand am Wochenende, dem 09. August, eine besondere Fortbildung für Führungskräfte der Feuerwehren im Kreis Ostholstein statt. Thema war die Bekämpfung von Flächenbränden in der Heißausbildung – praxisnah, realistisch und unter Einsatz echter Flammen und mit viel Rauch.

Ein besonderer Dank gilt Gastgeber Christoph Dreyer, selbst Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, der sein Gelände für die Ausbildung zur Verfügung stellte.


Theorie und Taktik – bevor es heiß wird

Unter Leitung von Florian-Michael Schubert, verantwortlich für diese Fortbildung, wurden zunächst in der Theorie grundlegende Taktiken zur Vegetationsbrandbekämpfung erläutert.
Dabei standen insbesondere die LACES-Regel sowie die AFFEN-Regel im Mittelpunkt:

  • LACES (Lookouts, Anchor points, Communications, Escape routes, Safety zones) dient als Sicherheitskonzept, um Einsatzkräfte bestmöglich zu schützen.
  • AFFEN (Ankerpunkt, Feuerlinie, Flanken, Einsatzkräfte, Nachsorge) beschreibt die taktischen Grundsätze für einen strukturierten und erfolgreichen Löscheinsatz.

Anhand einiger Flipcharts-Skizzen wurde das Vorgehen beim defensiven Angriff erklärt: Flammen werden kontrolliert eingedämmt, flankierend bearbeitet und durch sichere Zonen abgesichert.


Praktische Übungen – Feuer hautnah erleben

Nach der Theorie ging es für die Teilnehmenden auf das Feld. 35 Feuerwehrangehörige aus 17 Feuerwehren übten verschiedene Einsatzszenarien – vom kontrollierten Vorgehen mit Feuerpatschen und Löschrucksäcken bis hin zum Pump-and-Roll-Betrieb, bei dem die Fahrzeuge während der Fahrt Wasser abgeben.

Besonders spannend: Die FF Stockelsdorf setzte erstmals in größerem Rahmen ihr neues LF 20 ein und konnte die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs unter realen Bedingungen testen.


Starke Unterstützung und moderne Technik

Neben den Feuerwehren waren auch weitere Einheiten beteiligt:

  • Die Technische Einsatzleitung (TEL) Ostholstein unterstützte mit ihrer Drohne und verschaffte den Führungskräften aus der Luft ein umfassendes Lagebild.
  • Das THW half bei der Wasserversorgung – eine wichtige Aufgabe, um die Löschfahrzeuge kontinuierlich einsatzbereit zu halten.
  • Die Bundeswehrfeuerwehr Putlos stellte mit einem Tatra und einem Unimog leistungsstarke Fahrzeuge, die ihre Stärken im unwegsamen Gelände ausspielten.

Fazit

Die Fortbildung verdeutlichte, wie anspruchsvoll die Bekämpfung von Vegetations- und Flächenbränden ist. Sie erfordert klare Strukturen, gute Kommunikation und sichere Taktiken. Durch die realistische Heißausbildung konnten die Teilnehmer wertvolle Erfahrungen sammeln, die im Ernstfall über den Einsatzerfolg entscheiden können.

Der Kreisfeuerwehrverband Ostholstein dankt allen Beteiligten und insbesondere Christoph Dreyer für die hervorragende Unterstützung.

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